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Displayauflösung und Größe von Images in Webseiten 16.12.2015

Das menschliche Auge kann 1 Millimeter auf 3–6 Meter Entfernung auflösen, allerdings gilt dies nur für starke Kontraste. Für Verläufe und ungeordnete Strukturen (Rauschen) muss ein geringerer Wert angesetzt werden.
[de.wikipedia.org/Auflösungsvermögen]

Auf eine Entfernung von 30cm umgerechnet sind das knapp 500dpi, z.B. wenn man ein Smartphone relative nahe vor sich hält:

25.4mm/inch / (1mm / 6000mm * 300mm) ≈ 500dpi

Für 60cm Entfernung löst das Auge ca. 250dpi auf, z.B. ein ergonomisch aufgestellter Monitor .

Um das Beispiel zu vereinfachen, wird vom Landscape-Modus ausgegangen.
Soll also unabhängig von der Geräteauflösung eine vernünftige Bildgröße für eine Website ermittelt werden, müssen nur noch Annahmen für die Gerätegröße getroffen werden:

Maximale Bildbreite im Landscape-Modus gemäß Auflösung Auge:

Monitor 60cm entfernt, 20 Zoll breit: 20Zoll * 250dpi = 5000 Bildpunkte breit
Smartphone 30cm entfernt, 5Zoll breit: 5Zoll * 500dpi = 2500 Bildpunkte breit
Tablet 30cm entfernt, 9Zoll breit: 9Zoll * 500dpi = 4500 Bildpunkte breit

Auflösungen von Geräten der Oberklasse (2015):

Monitore um 100 bis 150 dpi, mobile Geräte 300 bis sogar 600 dpi.
Beispiele:
Monitor, 20Zoll * 150 dpi = 3000 Bildpunkte breit
Phone, 5 Zoll * 600 dpi = 3000 Bildpunkte breit
Tablett, 9 Zoll * 300 dpi = 2700 Bildpunkte breit

Nochmal: die oben angenommene hohe Auflösung des Auges gilt nur für entsprechende Kontraste, für ein typisches Foto mit Verläufen (Himmel) oder Rauschen (Wiese) können weit geringere Werte angenommen werden.
Grob lässt sich somit sagen, dass aktuelle Geräte des oberen Preissegments die physischen Voraussetzungen des Auges ausnutzen bzw. schon überschreiten.
Mit Blick auf Datenvolumen und Anwendungsfall sind Bilder für die Vollbilddarstellung mit 1000 Bildpunkten sicher keine schlechte Wahl, für grafisch hochwertigere Präsentationen kann man mit mehr Bildpunkten arbeiten, mehr als 2400 sind auch dort nicht nötig.

Allerdings dürfen die Effekte beim Skalieren nicht unbedacht bleiben: muss ein Gerät mit weniger Bildpunkten ein großes Bild herunterskalieren, können Details verloren gehen. Umgekehrt kann es zur Klötzchenbildung kommen.

Links dazu:

4K im Anflug - Inhalte, Schnittstellen und Displays für ultrahohe Auflösungen
Display-Auflösung bei Smartphones – keine Grenzen in Sicht?